"Wer beginnt?"
„In dieser Welt von Gott gegeben,
benehmen wir uns meist daneben.
Wir kämpfen Schlachten, führen Kriege,
und feiern sie nachher als Siege.
Wir quälen Menschen unsrer Welt,
und fühln uns nachher wie ein Held.
Wir schreien, unser Glaube hilft uns,
was die andren glauben, das frustriert uns.
Nur das unser, das ist wichtig,
erklären andres null und nichtig.
Führn das Leben nach unserem Stil,
wolln Macht und Geld und davon viel.
So werden Reiche immer reicher,
den Armen wird die Börse leichter.
Es herrscht dann vielerorts das Grauen,
niemand kann dem andren trauen.
Missgunst, Machtlust und auch Neid,
schüren Angst, Unnahbarkeit.
Am Ende wundern wir uns ehrlich,
wieso die Welt ist so gefährlich.
Die andern böse, wie sie sind,
zocken ab und das geschwind.
Nur sich selber sieht man heilig,
dem Guten sogar schwer anteilig.
Drum fängt man auch bei sich nicht an,
die Welt und sich zu ändern dann.
So wird's in Zukunft weitergehen,
in allem nur das Böse sehen.
Und am Ende, so wird's sein,
kein Komet schlägt für uns ein.
Wir rotten uns schön selber aus,
am Ende stehen Tod und Graus.
Dann geht die Chose wieder los,
Einzeller ziehn sich selber groß.
Die Welt hat Zeit Billiarden Tage
zu erholn sich von der Plage,
Und irgendwann, wird's eingeläutet,
die Menschheit wieder angedeutet.
Vom ersten Menschen bis zum Schluß,
startet wieder groß Verdruss.
Doch gibt's vielleicht der Hoffnung mehr,
wenn einer gibt Menschlichkeit her.
Doch werden wir dies nicht erleben,
weil wir zur Katastrophe streben.
Doch wär' der Wunsch nach Frieden groß,
gings trotzdem irgendwann dann wieder los.“
©️ Holger Spiecker